Das Kind
Erzählungen von Rainer Kolbe

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Folge einundachtzig
Bretter, die die Welt bedeuten

Heute mal was ganz anderes (ernsthaft jetzt). Die Väter haben auf ihrem steinigen Weg nach gesellschaftlicher oder doch wenigsten schwiegermütterlicher Anerkennung eine weitere Hürde genommen (oder gerissen, das mag Ansichtssache sein). Sie sind „on stage“.

Die Rede ist noch einmal von den Spielplatzmüttern und den Vätern unter ihnen, die bekanntlich die besseren Mütter sind. Einer dieser Spielplatzvater ist jetzt im Theater zu bewundern, nicht auf der Kleinkunstbühne einer Kleinstadt, sondern auf der großen Bühne einer Großstadt.

Romane über Väter gibt es ja eine ganze Menge – siehe Folge 50 (weiter...) dieser Kolumne. Wenn ein Paparoman es aber auf die Bühne schafft, dann ist das eine neuerliche Erwähnung wert: Das Altonaer Theater in Hamburg zeigt „Allein unter Spielplatzmüttern“ nach dem Buch von Herr Nebe.

Vielleicht sollte man sich das ansehen. Egal, wie man das Stück tatsächlich findet – realistisch, klaumaukig, übertrieben, klischeehaft –, es ist auf jeden Fall ein Beitrag zum Thema „Männer als Väter“. Es tut den aktiven Vätern gut, wenn das Thema nicht nur in der Politik breitgeredet wird, sondern auf vielen Ebenen vorkommt. Also auch in der Kunst. Und was den Vätern gut tut, tut auch ihren Kindern gut.

Doch „wozu sich ein Theater ansehen, das man zwischen den vier Wänden umsonst geboten bekommt? Offenbar macht's großen Spaß, anderen zuzusehen, weil es ihnen keinen Deut besser ergeht als einem selbst.“ Meinte das Hamburger Abendblatt nach der Premiere. Die Morgenpost urteilt: „In einer lockeren, pointierten Szenenfolge zeigt der Regisseur, wie Männer und Frauen mit der neuen Rollenverteilung klarkommen. Männer an die Erziehungsfront!“ Die Welt schließlich urteilte: „Ein freundliches Lustspielformat in Klamauknähe.“ Wir werden also herzlich lachen. Sie aus Schadenfreude und ich aus bitterer Selbsterkenntnis. Oder so ähnlich.

Übrigens: Herr Nebe hat schon den nächsten Paparoman geschrieben: „Der Mann mit dem Bobby-Car“. Netter Titel. Nur ist die Idee mit dem Bobby-Car-Rennen schamlos geklaut, die gibt’s schon im Roman „Schief gewickelt“ von Herrn Sachau. Da ist wieder einer der Plagiatsprozesse fällig, die die Literaturszene so unterhaltsam machen.

Jetzt aber geht’s erstmal ins Theater, damit wir uns ein eigenes Urteil bilden können! Sie als wöchentliche Leserinnen und Leser dieser Kolumne haben unbedingt eine Belohnung verdient für Ihre Treue zum Kind, zum Papa, zur Kolumne. Deshalb lässt sich die NORDELBISCHE nicht lumpen und verlost dreimal zwei Eintrittskarten für das Stück „Allein unter Spielplatzmüttern“ am Altonaer Theater in Hamburg. Und zwar für Sonnabend, den 14. Juni, 15.30 Uhr. Vorher können Sie zu Kaffee und Feingebäck ins Theatercafé gehen, hinterher auf die „altonale“, das große Stadtteilfest.

Wenn Sie zwei der Theaterkarten gewinnen wollen, schreiben Sie uns mit dem Stichwort „Spielplatzmütter!“ Schreiben Sie per Mail an redaktion@nordelbische.de oder per Post an die NORDELBISCHE, Kennwort Spielplatzmütter, Postfach 3466, 24033 Kiel. Ihre Mail oder Karte muss bis Freitag, den 6. Juni, 15 Uhr bei uns sein. Die drei Gewinner werden natürlich vom Kind ausgelost, der Rechtsweg ist ausgeschlossen und, wie üblich: Mitarbeiter der Firma Mattel dürfen nicht teilnehmen.

Viel Glück!

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